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27. 07. 2020 - Berlin: Kampf gegen Spielsucht trifft die Falschen

Berlin: Kampf gegen Spielsucht trifft die Falschen

Wie wir bereits mehrfach berichteten, geht der Berliner Senat mit großer Härte gegen Spielhallen vor. Etwa 500 Betriebe hatten Bestandsschutz beantragt, doch Ende 2020 sollen nur noch 120 Spielhallen in Berlin geöffnet haben.

Die zum Axel Springer-Konzern gehörende B.Z.-Berlin prangert nun dieses Vorgehen an.

„Was auf den ersten Blick aussieht, wie ein großer Erfolg des Senats gegen die Spielsucht, hat einen gewaltigen Haken, denn das Glücksspiel läuft munter weiter, nur nicht mehr so gut kontrolliert, wie in den Spielhallen“, schreibt Gunnar Schupelius in seiner Kolumne.

Glücksspiel wird in die Illegalität gedrängt

Glücksspiel werde weiter betrieben, nur dann in den sogenannten Café-Casinos, in Hinterzimmern und in Online-Casinos, anstatt in legal arbeitenden Berliner Spielhallen.

Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) wird von „b.z-berlin“ mit folgenden Worten zitiert: „Innerhalb von vier Jahren sinkt die Zahl damit um drei Viertel“.

Auch der SPD-Abgeordnete Daniel Buchholz spart nicht mit Eigenlob: „Berlin ist sehr erfolgreich im Kampf gegen die Spielhallen-Flut.“

Schupelius weist darauf hin, dass Spielhallen, ähnlich wie die Spielbanken, strenge Auflagen zum Schutz ihrer Kunden erfüllen müssen.

Berliner Politiker verkaufen Vernichtung von legalen Unternehmen und Arbeitsplätzen als Erfolg

Der Berliner Senat habe aber ein System erfunden, um auch die legalen Spielhallen, die sich an alle Vorschriften halten, zu beseitigen. Unternehmen seien zerstört und Arbeitsplätze vernichtet worden.

„Man traf auch noch die Falschen und verdrängte das Spiel in die Illegalität“, sagt Schupelius.

Dem Journalisten zufolge hätten die Politiker dem Kampf gegen die Spielsucht damit einen Bärendienst erwiesen.

 Quelle; Automatenmarkt



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